Die Direct-to-Consumer (DTC)-Monetarisierung gewinnt im deutschen Gesundheitsmarkt an Bedeutung. Unternehmen umgehen dabei klassische Vertriebswege und verkaufen digitale Gesundheitslösungen direkt an Endverbraucher. Dieser Ansatz bietet schnellere Markteinführungen und direkte Kundenbeziehungen, bringt aber auch Herausforderungen wie Datenschutz und regulatorische Anforderungen mit sich.

Kernpunkte:

  • Modelle: Abo, Pay-per-Use, Freemium, Einmalzahlung.
  • Vorteile: Direkter Zugang zu Kunden, flexible Preisgestaltung.
  • Herausforderungen: Datenschutz, regulatorische Vorgaben, Preistransparenz.
  • Zukunft: Hybride Modelle und KI-gestützte Personalisierung könnten den Markt prägen.

Die Wahl des passenden Modells hängt von Zielgruppe, Produkt und Marktbedingungen ab. Anbieter müssen Vertrauen schaffen und gesetzliche Vorgaben einhalten, um langfristig erfolgreich zu sein.

DTC Marketing for Medical Device and Other Healthcare Organizations

DTC-Monetarisierungsmodelle in der digitalen Therapeutik

Der Markt für digitale Therapeutika in Deutschland bietet verschiedene Ansätze zur Monetarisierung, die jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Die Wahl des passenden Modells hängt von der Art der Anwendung, der Zielgruppe und den regulatorischen Vorgaben ab. Hier ein Überblick über die gängigsten Modelle und ihre Besonderheiten.

Abo-Modelle sind derzeit die populärste Wahl im deutschen DTC-Markt für digitale Gesundheitsanwendungen. Nutzer zahlen dabei regelmäßig – meist monatlich oder jährlich – für den Zugang zu therapeutischen Inhalten. Dieses Modell eignet sich besonders für chronische Erkrankungen, die eine langfristige Betreuung erfordern. Es fördert nicht nur eine kontinuierliche Betreuung der Nutzer, sondern unterstützt auch nachhaltige Kundenbeziehungen. Gleichzeitig müssen Anbieter sicherstellen, dass die DSGVO-konforme Verarbeitung von Daten und die regelmäßige Einholung von Einwilligungen gewährleistet sind.

Das Pay-Per-Use-Modell verfolgt einen anderen Ansatz: Nutzer zahlen nur, wenn sie eine Sitzung oder Therapieeinheit tatsächlich in Anspruch nehmen. Dieses Modell ist besonders bei spezialisierten therapeutischen Anwendungen beliebt, da es Einstiegshürden senkt und den Wunsch nach transparenter Preisgestaltung erfüllt. Allerdings stößt es bei der Skalierbarkeit an Grenzen, da die Einnahmen direkt vom Nutzungsverhalten abhängen.

Freemium-Modelle bieten Grundfunktionen kostenlos an, während für Premium-Features eine Gebühr erhoben wird. Hier müssen Anbieter darauf achten, dass medizinisch wirksame Komponenten den Anforderungen der Medizinprodukteverordnung (MDR) entsprechen und entsprechend zertifiziert sind. Ein Nachteil dieses Modells: Viele Nutzer stehen kostenlosen Gesundheitsanwendungen skeptisch gegenüber, was die Vertrauensbildung erschwert.

Das Einmalkauf-Modell wird vor allem bei abgeschlossenen Therapieprogrammen oder Präventionsanwendungen eingesetzt. Nutzer zahlen einmalig für den Zugang, was den Vorteil minimaler Datenspeicherung mit sich bringt – ein Pluspunkt für datenschutzbewusste Verbraucher in Deutschland. Allerdings schränkt dieses Modell die Möglichkeiten für regelmäßige Produktaktualisierungen und eine langfristige Kundenbindung ein. Anbieter müssen hier besonders in Vertrauen investierende Maßnahmen wie transparente Kommunikation und hohe Sicherheitsstandards setzen.

Ein zentrales Thema bei allen Modellen ist die Vertrauensbildung. Deutsche Patienten legen großen Wert auf Datenschutz und erwarten klare Informationen darüber, wo ihre Gesundheitsdaten gespeichert werden und wie diese vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Unternehmen müssen hier proaktiv und transparent agieren, um Akzeptanz zu schaffen.

Regulatorische Anforderungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Digitale Therapeutika der Klasse IIa oder höher benötigen eine CE-Kennzeichnung, und für die Integration über das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) sind Nachweise zur Wirksamkeit und Datensicherheit unerlässlich. Diese Vorgaben beeinflussen direkt, wie skalierbar die verschiedenen Modelle sind.

Schließlich ist die Preisgestaltung ein sensibler Punkt. Deutsche Verbraucher schätzen transparente, vorhersagbare Kosten und reagieren empfindlich auf versteckte Gebühren oder automatische Vertragsverlängerungen. Erfolgreiche Anbieter kommunizieren ihre Preise klar und bieten flexible Kündigungsmöglichkeiten an, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen.

1. Abo-Modell

Das Abo-Modell ist derzeit die vorherrschende Strategie zur Monetarisierung digitaler Therapeutika. Besonders im DTC-Markt (Direct-to-Consumer) zeigt sich, wie das DiGA-Programm (Digitale Gesundheitsanwendungen) sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Hier werfen wir einen genaueren Blick auf die Themen Skalierbarkeit, Umsatzvorhersagbarkeit, regulatorische Komplexität und Patientenengagement.

Skalierbarkeit

Die standardisierte Struktur von Verschreibungen macht das Abo-Modell leicht skalierbar. Ein Blick auf die Zahlen: 28 von 29 dauerhaft gelisteten DiGAs bieten 90-Tage-Verschreibungszyklen an. Doch trotz dieser Struktur wurden zwischen September 2020 und 2023 nur 80 % der verschriebenen DiGAs tatsächlich aktiviert [1].

Umsatzvorhersagbarkeit

Das Abo-Modell bietet anfangs stabile Einnahmen. Hersteller legen Preise für einen Zeitraum von 12 Monaten fest. Zum Beispiel lag der durchschnittliche Preis für eine Erstverordnung bei 465,42 € für 90 Tage [1].

Langfristig wird die Vorhersagbarkeit jedoch durch Preisverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen erschwert. Ein deutlicher Beleg: Der mittlere Verhandlungspreis sank von 514 € auf 221 €, was einem Rückgang von etwa 50 % entspricht [1][2].

Regulatorische Komplexität

Ab dem 1. Januar 2026 wird ein neuer Maßstab gesetzt: Mindestens 20 % des Erstattungspreises einer DiGA müssen an den Erfolg gekoppelt sein [1][3][4]. Dieses Modell verschiebt den Fokus vom klassischen Abo-Modell hin zu leistungsbasierten Ansätzen.

Gesetzliche Krankenkassen äußern zudem Kritik an den hohen Anfangspreisen und der oft unzureichenden Evidenzlage bei vorläufig gelisteten DiGAs. Sie fordern Preismodelle, die stärker auf tatsächlicher Nutzung und messbaren Ergebnissen basieren [1][3][5].

Patientenengagement

Bis September 2023 wurden rund 374.000 DiGA-Verordnungen aktiviert, was die Krankenkassen etwa 113 Millionen € kostete [1]. Die 90-Tage-Zyklen bieten Ärzten die Möglichkeit, den Therapieerfolg regelmäßig zu bewerten und fördern gleichzeitig die Therapietreue der Patienten.

Das Fast-Track-Zulassungsverfahren spielt hier eine wichtige Rolle: Es erlaubt Herstellern, bereits während der vorläufigen Listung Umsätze zu generieren und verkürzt die Zeit bis zur Markteinführung erheblich [1][3].

2. Pay-Per-Use-Modell

Das Pay-Per-Use-Modell basiert auf einem einfachen Prinzip: Nutzer zahlen nur für die Leistungen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Für Patienten oder Kostenträger bedeutet das konkret, dass Kosten ausschließlich für genutzte Angebote anfallen. Besonders im Bereich privater Zusatzleistungen und ergänzender Services, die nicht von der regulären DiGA-Erstattung abgedeckt sind, könnte dieses Modell im deutschen Gesundheitswesen eine interessante Rolle spielen. Schauen wir uns genauer an, welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind.

Skalierbarkeit

Die Skalierbarkeit eines Pay-Per-Use-Modells hängt entscheidend von der Nutzungsfrequenz und der technischen Infrastruktur ab. Im Gegensatz zu Abonnements erfordert dieses Modell Systeme, die eine präzise Abrechnung einzelner Nutzungseinheiten ermöglichen. Das kann technisch anspruchsvoll sein und hohe Kosten verursachen, besonders für kleinere Gesundheitseinrichtungen. Ein weiterer Knackpunkt: Die Nachfrage ist oft schwer vorhersehbar, was die Planung erschwert und die Einführung solcher Systeme zu einer finanziellen Hürde machen kann [7].

Umsatzvorhersagbarkeit

Ein großes Risiko des Pay-Per-Use-Modells liegt in der schwankenden Einnahmesituation. Da die Erlöse direkt von der Nutzung abhängen, können unregelmäßige oder saisonal bedingte Schwankungen die Planung erheblich erschweren. Auch die Akzeptanz des Modells durch die Nutzer beeinflusst die Einnahmen maßgeblich [7]. Um diese Unsicherheiten abzufedern, könnten hybride Ansätze sinnvoll sein. Dabei wird eine Grundgebühr mit nutzungsbasierten Komponenten kombiniert, um eine stabilere Einnahmebasis zu schaffen. Gleichzeitig sind klare regulatorische Rahmenbedingungen erforderlich, um solche Modelle erfolgreich umzusetzen.

Regulatorische Komplexität

Im deutschen Gesundheitswesen gibt es bereits Strukturen, die private Zusatzleistungen abdecken. Patienten können solche Leistungen online bezahlen und erhalten automatisierte Rechnungen. Das schafft eine Grundlage für Pay-Per-Use-Ansätze außerhalb der regulären DiGA-Erstattung [6]. Dennoch ist es entscheidend, eine klare Trennung zwischen erstattungsfähigen Leistungen und privaten Zusatzangeboten zu gewährleisten. Diese Abgrenzung ist nicht nur aus rechtlicher Sicht wichtig, sondern auch, um Vertrauen und Transparenz bei den Nutzern zu schaffen. Besonders angesichts der potenziellen Einnahmeschwankungen ist eine eindeutige Regelung unverzichtbar.

Patientenengagement

Wie bei anderen Modellen hängt auch der Erfolg von Pay-Per-Use stark von der Akzeptanz der Nutzer ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Modell auf das Engagement der Patienten auswirkt. Einerseits könnte es dazu führen, dass Leistungen bewusster und bedarfsorientierter genutzt werden, da nur für tatsächlich in Anspruch genommene Angebote gezahlt wird. Andererseits besteht das Risiko, dass wiederkehrende Kosten Nutzer abschrecken und die Nutzung digitaler Gesundheitsdienste sinkt. Transparente Kostenstrukturen und eine klare Kommunikation des Nutzens digitaler Anwendungen könnten helfen, solche negativen Effekte zu minimieren.

3. Freemium-Modell

Das Freemium-Modell kombiniert eine kostenlose Basisversion mit kostenpflichtigen Premium-Funktionen und wird vor allem bei privaten Zusatzleistungen außerhalb der DiGA-Erstattung eingesetzt. Dieser Ansatz hat sich in der digitalen Welt bewährt, da er die Einstiegshürde für Nutzer senkt. Doch wie bei jedem Modell gibt es auch hier Herausforderungen und Chancen – insbesondere in den Bereichen Skalierbarkeit, Umsatzprognose und regulatorische Anforderungen.

Skalierbarkeit

Eine kostenlose Basisversion kann schnell viele Nutzer anziehen. Das klingt zunächst positiv, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Wenn die Konversionsrate – also der Anteil der Nutzer, die auf die Premium-Version upgraden – niedrig bleibt, können die Betriebskosten schnell aus dem Ruder laufen. Besonders bei wachsender Nutzerzahl muss die Infrastruktur so gestaltet sein, dass sie sowohl kostenlose als auch zahlende Nutzer effizient bedienen kann. Ein Ungleichgewicht zwischen steigenden Betriebskosten und stagnierenden Premium-Einnahmen kann das Modell ins Wanken bringen.

Umsatzvorhersagbarkeit

Die Einnahmen im Freemium-Modell hängen stark von der Konversionsrate und der Nutzungsdauer der Premium-Version ab. Im Vergleich zu Abonnement-Modellen sind die Einnahmen weniger vorhersehbar, bieten jedoch oft mehr Stabilität als reine Pay-per-Use-Ansätze. Dennoch bleibt die Planung schwieriger, da der Übergang von kostenlosen zu zahlenden Nutzern nicht immer linear verläuft.

Regulatorische Komplexität

Im deutschen Gesundheitssystem gibt es besondere regulatorische Anforderungen, die Freemium-Modelle beachten müssen. Da DiGAs vor allem über die gesetzliche Krankenversicherung abgerechnet werden, ist es essenziell, dass Freemium-Angebote klar als private Zusatzleistungen positioniert werden [8]. Die kostenlose Basisversion darf weder mit erstattungsfähigen Leistungen konkurrieren noch diese ersetzen.

Eine transparente Kommunikation ist hier der Schlüssel. Nutzer und Kostenträger müssen klar zwischen den medizinischen Grundversorgungsleistungen und den optionalen Premium-Features unterscheiden können.

Patientenengagement

Der kostenlose Zugang senkt die Hemmschwelle für neue Nutzer und ermöglicht es, die Anwendung risikofrei zu testen. Gleichzeitig können Premium-Funktionen die Nutzung intensivieren, da Nutzer, die investieren, oft stärker engagiert sind.

Allerdings besteht die Gefahr, dass kostenlose Nutzer die Anwendung weniger regelmäßig oder intensiv nutzen. Um dem entgegenzuwirken, sollte auch die Basisversion genügend Anreize bieten, ohne den Reiz der Premium-Funktionen zu schmälern. Eine durchdachte Nutzerreise – also der Übergang vom kostenlosen zum zahlenden Kunden – ist hier entscheidend. Erfolgreiche Freemium-Modelle setzen auf personalisierte Empfehlungen und zusätzliche Funktionen, die auf den Daten der Basisversion aufbauen, um Nutzer schrittweise von den Vorteilen der Premium-Version zu überzeugen.

4. Einmalzahlungsmodell

Im Gegensatz zu fortlaufenden Modellen basiert das Einmalzahlungsmodell auf einem einzigen Umsatz pro Kunde. Es erinnert an das klassische Software-Verkaufsmodell: Nutzer zahlen einmal und erhalten dafür lebenslangen Zugang. Innerhalb der DiGA-Landschaft ist dieses Modell eher selten, kann aber bei spezifischen Anwendungen, wie etwa therapeutischen Apps mit klar definierten Behandlungszyklen, sinnvoll sein.

Skalierbarkeit

Bei diesem Modell generiert jeder neue Kunde lediglich einen einmaligen Umsatz, da es keine wiederkehrenden Einnahmen von bestehenden Nutzern gibt. Das Wachstum hängt daher stark davon ab, kontinuierlich neue Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig erfordert es zusätzliche Anstrengungen, um den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Regulatorische Komplexität

Im deutschen DiGA-System bringt das Einmalzahlungsmodell besondere Herausforderungen mit sich. Die Erstattung durch Krankenkassen erfolgt in der Regel für klar definierte Behandlungszeiträume. Anbieter, die dieses Modell nutzen möchten, müssen daher die abgedeckten Leistungen und Zeiträume präzise festlegen. Außerdem ist eine nachhaltige Finanzierung notwendig, um die Weiterentwicklung und regelmäßige Aktualisierungen sicherzustellen und so die Erstattungsfähigkeit der DiGA zu erhalten. Dieses Modell erweitert die Möglichkeiten der DTC-Strategien, indem es auf einmalige Einnahmen statt auf fortlaufende Erträge setzt.

Vor- und Nachteile

Jedes Monetarisierungsmodell im DTC-Bereich hat seine eigenen Chancen und Herausforderungen. Für DiGA-Anbieter ist es entscheidend, diese sorgfältig abzuwägen, um die richtige strategische Richtung einzuschlagen. Hier sind die zentralen Vor- und Nachteile der gängigsten Modelle zusammengefasst:

Das Abonnement-Modell bietet den Vorteil planbarer Einnahmen und einer engen Kundenbindung. Allerdings sind die Verhandlungen mit Krankenkassen oft kompliziert, und das Risiko von Kündigungen bleibt hoch. Das Pay-Per-Use-Modell zeichnet sich durch eine faire Preisgestaltung und einen klaren Bezug zwischen Nutzen und Kosten aus, bringt jedoch unvorhersehbare Umsätze mit sich. Beim Freemium-Modell profitieren Anbieter von einer niedrigen Einstiegshürde, was die Nutzerakquise erleichtert. Allerdings führen geringe Konversionsraten und hohe Akquisekosten zu Herausforderungen. Das Einmalzahlungsmodell punktet mit einer einfachen Preisstruktur und sofortigen Umsätzen, verzichtet jedoch auf wiederkehrende Einnahmen und ist weniger skalierbar.

Modell Vorteile Nachteile
Abonnement Planbare Einnahmen, starke Kundenbindung Komplexe Verhandlungen, Risiko von Kündigungen
Pay-Per-Use Faire Preisgestaltung, klarer Nutzen-Kosten-Bezug Unvorhersehbare Umsätze, schwankende Cashflows
Freemium Niedrige Einstiegshürde, schnelle Nutzerakquise Geringe Konversionsraten, hohe Akquisekosten
Einmalzahlung Einfache Preisstruktur, sofortige Umsätze Keine wiederkehrenden Einnahmen, begrenzte Skalierbarkeit

Diese Modelle bieten unterschiedliche Ansätze für Wachstum und Kundenbindung. Abonnement-Modelle fördern beispielsweise regelmäßige Interaktionen und können langfristiges Wachstum unterstützen, während Einmalzahlungsmodelle stark auf eine kontinuierliche Neukundengewinnung angewiesen sind. Gleichzeitig beeinflussen sie das Verhalten der Nutzer: Abonnements fördern eine stetige Nutzung, während Pay-Per-Use-Modelle eher sporadische Interaktionen begünstigen. Freemium-Ansätze hingegen können bei kostenlosen Accounts zu einer geringeren Motivation führen.

Dr. Sven Jungmann bietet inspirierende Keynotes und Vorträge zu digitaler Gesundheit und Innovationsmanagement an. Mit seinem Fachwissen unterstützt er Organisationen dabei, diese komplexen Monetarisierungsstrategien zu verstehen und die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben.

Fazit

Die Monetarisierung im Bereich Direct-to-Consumer (DTC) innerhalb der deutschen digitalen Gesundheitsbranche steht an einem entscheidenden Punkt. Verschiedene Modelle bieten jeweils spezifische Vorzüge, doch es gibt kein universelles Konzept, das für alle DiGA-Anbieter gleichermaßen passt. Die Wahl des passenden Modells hängt maßgeblich von der Zielgruppe, dem konkreten Anwendungsfall und den verfügbaren Ressourcen ab.

Abonnement-Modelle sind besonders geeignet, wenn es um planbare Einnahmen und langfristige Bindung geht, etwa bei chronischen Erkrankungen. Pay-Per-Use-Modelle hingegen eignen sich hervorragend für episodische Behandlungen oder spezialisierte Therapien. Diese Unterscheidung zeigt, wie wichtig ein differenzierter Ansatz für die Monetarisierung ist.

Die zentrale Herausforderung bleibt, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Hybride Ansätze gewinnen hier zunehmend an Bedeutung. Während Freemium-Modelle durch eine große Nutzerbasis punkten, führen niedrige Konversionsraten oft zu finanziellen Engpässen. Einmalzahlungen generieren zwar sofortige Einnahmen, erfordern jedoch eine stetige Akquise neuer Kunden, um langfristig erfolgreich zu sein.

Der deutsche Markt bietet durch das strukturierte DiGA-System eine besondere Ausgangslage für DTC-Ansätze. Die Möglichkeit der Kostenübernahme durch Krankenkassen schafft Vertrauen bei den Patienten und senkt gleichzeitig die Hemmschwelle durch Preisbarrieren. Zudem sorgen strenge Qualitätsstandards für eine klare Abgrenzung gegenüber internationalen Wettbewerbern.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass hybride Monetarisierungsmodelle weiter an Bedeutung gewinnen werden. Erfolgreiche Anbieter kombinieren bereits verschiedene Ansätze, um unterschiedliche Patientengruppen anzusprechen und finanzielle Risiken zu streuen. Der Einsatz von KI zur Personalisierung eröffnet zudem neue Wege für wertorientierte Preismodelle.

Die DTC-Monetarisierung entwickelt sich von einer experimentellen Methode hin zu einer etablierten Strategie. Anbieter, die es schaffen, den richtigen Mix aus Nutzen für die Patienten und wirtschaftlicher Effizienz zu finden, werden den Markt langfristig prägen. Der strukturierte DiGA-Markt und der Einsatz moderner Technologien schaffen dabei eine solide Grundlage für nachhaltigen Erfolg.

FAQs

Welche Vorteile bietet ein Abonnementmodell für digitale Gesundheitsanwendungen?

Ein Abonnementmodell bringt für digitale Gesundheitsanwendungen eine Reihe von Vorteilen mit sich. Es sorgt für stetige Einnahmen, wodurch Unternehmen besser langfristig planen und ihre Ressourcen gezielt einsetzen können. Gleichzeitig stärkt es die Bindung der Nutzer, da diese regelmäßig auf die angebotenen Leistungen zugreifen können.

Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Skalierbarkeit: Mit einer wachsenden Nutzerzahl können Unternehmen ihre Services ausbauen und optimieren, ohne grundlegende Änderungen an ihrer Infrastruktur vornehmen zu müssen. Diese Mischung aus Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit macht Abonnementmodelle zu einer überzeugenden Wahl in der digitalen Gesundheitsbranche.

Wie können Anbieter digitaler Gesundheitslösungen das Vertrauen der Nutzer in Datenschutz und Datensicherheit stärken?

Anbieter digitaler Gesundheitslösungen können das Vertrauen der Nutzer stärken, indem sie strenge Maßnahmen für Datenschutz und Datensicherheit umsetzen. Das bedeutet, dass sensible Gesundheitsdaten verschlüsselt gespeichert und verarbeitet werden sollten. Außerdem ist es wichtig, Anwendungen regelmäßig auf mögliche Sicherheitslücken zu überprüfen.

Ein weiterer Schritt, um Vertrauen aufzubauen, ist die Möglichkeit für Nutzer, zwischen verschiedenen Sicherheits- und Datenschutzoptionen zu wählen. So können persönliche Präferenzen berücksichtigt werden. Klare und transparente Informationen darüber, wie Daten genutzt werden, sowie einfache und verständliche Einwilligungsprozesse tragen ebenfalls dazu bei, die Akzeptanz solcher digitalen Gesundheitslösungen zu erhöhen.

Wie beeinflussen regulatorische Anforderungen die Wahl des Monetarisierungsmodells für digitale Therapeutika?

Regulatorische Vorgaben beeinflussen maßgeblich, wie digitale Therapeutika auf dem Markt monetarisiert werden können. Sie legen fest, welche Geschäftsmodelle erlaubt sind und wie diese in bestehende Strukturen eingebettet werden dürfen. Dabei stehen Themen wie Datenschutz, Patientensicherheit und die Einhaltung medizinischer Standards im Vordergrund.

Ein erfolgreiches Monetarisierungsmodell muss nicht nur wirtschaftlich sinnvoll sein, sondern auch alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Das ist entscheidend, um das Vertrauen von Patienten und Akteuren im Gesundheitswesen zu gewinnen und langfristig zu sichern.

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